Die Bonner Burschenschaft Frankonia
Die Grundsätze des burschenschaftlichen Lebens innerhalb unserer Verbindung ergeben sich aus unserem Wahlspruch „Freiheit – Ehre – Vaterland“. Nicht ohne Grund steht hierbei das Prinzip der Freiheit an erster Stelle: Der Einsatz für die Freiheit ist für uns das wichtigste Gut.
In der Präambel zu unserer Satzung heißt es zu den Prinzipien:
(1) Die Bonner Burschenschaft Frankonia hat sich seit ihrem Bestehen für die Erwerbung und Erhaltung von Freiheit, für die Bewahrung der eigenen und die Achtung vor der fremden Ehre und für die Mehrung des Ansehens des deutschen Vaterlandes eingesetzt.
(2) Die Freiheit bedeutet dabei vor allem die Wahrung der persönlichen Freiheit mit den durch die eigene Entschließung in Selbstkritik und Selbstdisziplin gesetzten Grenzen gegen Willkür und Zügellosigkeit. Um innere Freiheit zu erwerben, hat der Bonner Franke seinen Geist allseitig auszubilden, sich den Wissenschaften und insbesondere seinem Fachstudium mit zielbewusstem Streben zu widmen. Er hat selbständig im Denken und Urteilen, freimütig und ehrlich in der Vertretung der eigenen Meinung zu sein.
(3) Die Ehre beruht auf dem Bewusstsein der eigenen Ehrenhaftigkeit und Unbescholtenheit; sie gebietet Gleiches von Gleichgesinnten zu fordern.
(4) Das Bekenntnis zum Vaterland erfordert den vollen Einsatz für das deutsche Wesen sowie für das Wohl des deutschen Volkes und Staates. Es schließt das Streben nach Verwirklichung der Freiheit und Einheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung ein.
Das „Studium“ bedeutet für uns mehr als nur die Abarbeitung des universitären Pflichtenkanons. Wir schätzen es, Teil einer starken und facettenreichen Gemeinschaft zu sein. Wir wollen uns engagieren und so die eigene Persönlichkeit im Lichte unserer Tradition und Grundsätze fordern und weiter ausbilden.
Neben gemeinsamen Veranstaltungen, Fahrten und dem akademischen Fechten gehört besonders auch der rege und stetige Meinungsaustausch, aber auch die konstruktive Kritik am Status Quo, dazu. Dies gilt zwischen den jungen aktiven Franken, aber auch gegenüber unseren älteren Mitgliedern. Insbesondere hier gilt es, mit Sachverstand und einer angemessenen Rhetorik für seinen Standpunkt einzutreten und für diesen zu werben. Wir sind davon überzeugt, und das beweist unser Bestehen seit über 170 Jahren, dass sich nur auf diese Weise der liberale Charakter unserer Verbindung weiterentwickelt.
Wir wollen nicht die Asche bewahren, sondern das Feuer und die Ideen unserer Gründerväter und der Studenten auf dem Wartburgfest 1817 sowie dem Hambacher Fest 1832 weitertragen. Ein Ansinnen, das im heutigen Europa mehr denn je an Aktualität gewonnen hat.